Der Belaruse Iwan Straschkewitsch diente als Grenzschutzbeamter in Belarus, doch als er Zeuge der Brutalität des Lukaschenko-Regimes bei der Niederschlagung friedlicher Proteste im Jahr 2020 wurde, verweigerte er die Fortsetzung seines Dienstes und verließ die Armee, da er nicht mit den militärischen Strukturen in Verbindung gebracht werden wollte.

Als die Repressionen begannen, ging er nach Polen und siedelte später mit einem Arbeitsvisum nach Litauen über, da Ivans Mutter Litauerin ist und dort geboren und aufgewachsen ist. Ivan beschloss, nach Litauen zu ziehen, weil es das Heimatland seiner Mutter ist.

Am 5. Juni 2023 weigerten sich die litauischen Einwanderungsbehörden, sein Arbeitsvisum aufgrund seines früheren Militärdienstes zu verlängern, obwohl er sich aktiv gegen den Krieg und das Regime engagierte. Außerdem verhängten sie ein 60-monatiges Einreiseverbot für ihn in die Europäische Union und nach Litauen.

Am 6. Juni 2023 beantragte Ivan politisches Asyl und war für eine Interview am 14. Juni 2023 vorgesehen. Während der Interview am 14. Juni 2023 wurde er jedoch von den Migrationsbehörden festgenommen und gewaltsam in ein Flüchtlingslager gebracht, wo ein Gericht am 16. Juni beschloss, ihn einen Monat lang in Haft zu halten.

Zurzeit befindet sich Ivan im Flüchtlingslager in Pabradė. Sein Laptop und sein Telefon wurden beschlagnahmt, und er darf das Telefon nur 30 Minuten pro Tag benutzen. Er ist in einem Zimmer mit vergitterten Fenstern untergebracht, das verschlossen ist, und er hat nicht einmal die Möglichkeit, einen Rechtsbehelf einzulegen, da er keinen Laptop, kein Telefon und praktisch keine Möglichkeit zur Kommunikation mit der Außenwelt hat.

Er wird in einem litauischen Flüchtlingslager festgehalten, obwohl er eine gültige Aufenthaltsgenehmigung in Polen besitzt, die nicht widerrufen wurde.

Wir bitten um Solidarität mit Ivan Straschkewitsch, einem belarusischen Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen, und um Unterstützung beim Eintreten für seine Freilassung!