In den letzten drei Jahren hat die Repression in Belarus nicht nachgelassen, und belarusische Bürger verlassen weiterhin ihre Heimat und suchen in Litauen Zuflucht, um der Verfolgung zu entgehen. Auch die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Litauen ist nicht zurückgegangen, da sie aufgrund des anhaltenden Krieges noch immer nicht in ihre Heimat zurückkehren können.

Sowohl Belarusen als auch Ukrainer waren gezwungen, mit sehr wenig Besitz im Ausland Zuflucht zu suchen. Oft konnten sie nicht einmal ihre gesamte notwendige Kleidung mitnehmen, geschweige denn Bettzeug, Küchengeräte und Haushaltsgeräte. Außerdem hat nicht jeder die Mittel, sich diese Dinge in seiner neuen Umgebung zu beschaffen. Die Flüchtlinge sind sehr dankbar, wenn sie diese dringend benötigte Hilfe in Anspruch nehmen können.

Seit mehreren Jahren leistet die belarusische Menschenrechtsorganisation „Unser Haus“ Flüchtlingen in Litauen diese lebenswichtige Unterstützung. Das humanitäre Warenhaus von „Our House“ steht jedem Flüchtling offen, der Hilfe benötigt. Dank „Maisto bankas“ und dem Lagerhaus konnte „Unser Haus“ bereits über 200 Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und anderen lebenswichtigen Dingen versorgen. Ein zwingender Grund für die große Bedeutung dieser Unterstützung für die Belarusen ist, dass Flüchtlinge aus Belarus in Litauen keinerlei staatliche Hilfe erhalten und nicht arbeiten dürfen, solange ihr Status geprüft wird. Darüber hinaus zögern die Flüchtlinge zunehmend, sich registrieren zu lassen, da die litauische Regierung in den letzten sechs Monaten nicht an ihrer ursprünglichen Haltung der Unterstützung von Flüchtlingen und der Opposition festgehalten hat, sondern belarusische Flüchtlinge zunehmend als potenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit ansieht.

Nahrungsmittelhilfe ist für Menschen, die aufgrund der Repressionen des Regimes aus ihrer Heimat fliehen mussten, von größter Bedeutung. Die Bereitstellung eines Lebensmittelkorbs verringert nicht nur die finanzielle Belastung durch die Beschaffung lebensnotwendiger Nahrungsmittel. Oft stellen die Sponsoren auch Obst, Kekse und Süßigkeiten zur Verfügung, so dass die Erwachsenen ihren Kindern häufiger eine Freude machen können.

Die humanitären Bemühungen von „Unser Haus“ zur Unterstützung von Flüchtlingen gehen auch in diesen schwierigen Zeiten ungebrochen weiter. Allein im August 2023 erhielten belarusische Flüchtlinge in Litauen 2.480 Kilogramm Lebensmittel von „Unser Haus“ und „Maisto bankas“. Sechzehn Familien von belarusischen und ukrainischen Flüchtlingen erhielten außerdem rund 170 Kilogramm an Kleidung und Haushaltsgegenständen. Außerdem stellte „Maisto Bankas“ unteilbare Lebensmittelpakete für belarusische Flüchtlinge bereit. Im August wurden diese Pakete an 13 Familien verteilt, wobei jedes Familienmitglied ein Paket erhielt, insgesamt also 26 Pakete für den Monat.

Viele politische Flüchtlinge haben schwerwiegende traumatische Erfahrungen machen müssen. Deshalb bietet „Unser Haus“ auch eine zugängliche psychologische Betreuung an.Bastelzirkel und Meisterkurse begleiten oft Diskussionen, in denen die Flüchtlinge versuchen, ihre Erfahrungen gemeinsam zu verarbeiten.

So hat sich zum Beispiel ein Workshop zur Herstellung von Blumen zum Jahrestag der Proteste als sehr effektiv erwiesen. Die Weiß- und Rotfärbung wurde von den Belarusen als Symbol für ihre Solidarität mit einem befreiten, von der Diktatur befreiten Belarus verwendet. Das Basteln von Blumen ermöglicht es den Menschen, ihre Unterstützung für die Protestbewegung öffentlich zu zeigen und sich gleichzeitig von der schweren psychischen Last zu befreien.

 

Ein weiteres Beispiel sind die Kunstkurse. In diesen Kursen lernen die Teilnehmer eine einzigartige Technik des Malens auf Stoff, die von Anastasia Kostenko, der Leiterin der Meisterklasse, entwickelt wurde. Außerdem erwerben sie praktische und theoretische Kenntnisse in der Kleidermalerei. Am Ende des Kurses haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ein mit ihren eigenen Händen geschaffenes Original-Kunstwerk mit nach Hause zu nehmen.

 

Das jüngste Treffen des „Stitched Stories“-Clubs war ebenso reizvoll. Bei diesem Treffen lernten die Teilnehmer, wie man niedliche kleine Igel herstellt. Diese bezaubernden Geschöpfe können in Zukunft als heimliche Begleiter für Kinder im Taschenformat, als Schlüsselanhänger für Taschen oder Rucksäcke und als herzerwärmende Erinnerungsstücke dienen. Darüber hinaus haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Nähkünste verfeinert und die Kunst des Kordelflechtens erlernt. Sie entdeckten auch, wie man ein einziges Muster in verschiedene Tierdesigns verwandeln kann.

 

 

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Публикация от НАШ ДОМ 🏠 (@oh_by)

Während des gesamten Monats August konnten die Flüchtlinge in Vilnius an neun verschiedenen Fachveranstaltungen teilnehmen.

Unser Haus