Heute um 11 Uhr fand in der Nähe der belarusischen Botschaft in Berlin eine Solidaritätsaktion mit belarusischen Kriegsdienstverweigerern und belarusischen Deserteuren im Rahmen der Kampagne Nein heißt Nein statt.
Keine belarusischen Truppen für den Krieg – Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung und Desertion in Belarus
Nein heißt Nein! Wir fordern dazu auf:
- Unterstützung der Unser Haus-Kampagne NEIN heißt NEIN. Die Kampagne fordert Männer in Belarus auf, den Dienst in der Armee zu verweigern oder sie zu verlassen, wenn sie bereits dienen: Haben Sie den Mut, «Nein» zu sagen, wenn Sie aufgefordert werden, an einem Krieg teilzunehmen, der gegen das Völkerrecht verstößt und massenhaft Tod, Leid und Zerstörung in einem Nachbarland verursacht! Sie sind ein Held, wenn Sie ablehnen, nicht wenn Sie Soldat in diesem Krieg werden!
- Mütter, Väter, Schwestern und Brüder in Belarus, ihre Jungen zu ermutigen, nicht zur Armee zu gehen und ihnen zu helfen, der Rekrutierung zu entgehen.
- an die belarusischen Behörden
○ das Recht einer Person auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen zu respektieren und
○ sich nicht an dem Angriffskrieg der russischen Behörden gegen die Ukraine zu beteiligen und sich nicht mitschuldig zu machen. - die Regierungen der europäischen Länder
○ Einrichtung eines humanitären Korridors für belarusische Kriegsdienstverweigerer und Deserteure.
○ Verweigerern und Deserteuren aus Belarus aus humanitären Gründen Schutz zu gewähren, ohne sie zu einem Asylverfahren zu zwingen. - die Kirchen, ihren Einfluss und ihr moralisches Gewicht zu nutzen, um diejenigen zu schützen, die sich weigern zu kämpfen.
- die Zivilgesellschaft in allen Ländern auf, ihre Unterstützung für die Kriegsverweigerer und Deserteure aller Kriegsparteien zum Ausdruck zu bringen. Unterstützen Sie die Kampagne #ObjectWarCampaign, die Schutz und Asyl für Verweigerer des Krieges in der Ukraine fordert.
- die Beamtinnen und Diplomatinnen von Belarus in den Botschaften, vor denen wir demonstrieren, ihre Solidarität mit den Kriegsgegnern zu bekunden.
Es sei daran erinnert, dass die Kampagne Nein heißt Nein am 1. März 2022 gestartet wurde und darauf abzielt, Lukaschenko die Armee zu entziehen.
Am 20. Februar 2023 werden wir – Unser Haus, Ukrainische Pazifistische Bewegung, Connection e.V., Bund für Soziale Verteidigung, Internationaler Versöhnungsbund, Agir pour la paix und War Resisters’ International – rufen zu Demonstrationen vor den belarusischen Botschaften in ganz Europa auf. Diese Proteste werden die Aufmerksamkeit auf die Gefahr lenken, dass Belarus sich Russland anschließt, indem es militärisches Personal zum Angriff auf die Ukraine entsendet.
Die erste Fotoreportage aus Berlin.