Die Vereinigung für Vernetzung und Partizipation e.V. aus Berlin berichtet auf ihrer Website über ihre Eindrücke von ihrer Reise nach Vilnius. Auch wir möchten sie gerne mit Ihnen teilen.
Letzter Tag, großes Programm: Wir besuchten eine Solidaritätsaktion, machten eine Stadtrundfahrt, nahmen an einem intensiven Workshop zur Kampagnenplanung teil und feierten Vitalis Geburtstag. Und wir wurden mit Ehrenmedaillen ausgezeichnet.
Solidarität mit Belarus
Der Sonntag begann mit einigen informellen organisatorischen Aktivitäten, der Unterzeichnung von Unterkunftsverträgen und dem Sammeln von Tankquittungen bei Unser Haus. Danach stiegen wir ins Auto und fuhren nach Vilnius zu einer Solidaritätsaktion mit Belarus.
Etwa 15 Personen standen auf einem Platz in Vilnius und hielten die weiß-rot-weißen Fahnen von Belarus aus der Zeit vor der Sowjetunion in die Höhe, auch wir bekamen eine Fahne in die Hand gedrückt. Dies ist eine Aktion, die jeden Sonntag stattfindet, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit die Probleme in diesem Land nicht vergisst. Außerdem hatte drei Tage zuvor ein in Belarus inhaftierter Politiker Geburtstag, und so trugen viele Teilnehmer T-Shirts mit der Aufschrift „free Mikalaj Statkewitsch„.
Danach wurden wir zu einer Rundfahrt durch Vilnius mit einem offenen Bus eingeladen, bei der wir uns 20 Minuten lang ausruhen und einige interessante Fakten über die Stadt hören konnten.
Workshop zur Kampagne
Nach einem schnellen Mittagessen zurück in der Unterkunft begannen wir mit der Planung einer Kampagne für Unser Haus. Wir begannen damit, Ziele, Aufgaben und Ereignisse aufzulisten, um ein Kampagnenergebnis zu finden.
Daraufhin formulierten wir ein Ziel: „Bis zum 31. Dezember 2024 helfen wir 10 000 jungen Menschen aus Belarus, nicht in der Armee zu dienen und somit nicht in den Krieg gegen die Ukraine geschickt zu werden“. Dann machten wir ein Brainstorming, um herauszufinden, welche Haupthindernisse uns daran hindern könnten, dieses Ziel zu erreichen.
Zwei große Probleme für Menschen aus Belarus, die den Militärdienst verweigern, sind die geschlossenen Grenzen und die Gefahr, in Belarus im Gefängnis zu landen. Aber selbst wenn es ihnen gelingt, das Land zu verlassen, gibt es Probleme, zum Beispiel Asyl zu bekommen.
Wir haben dann überlegt, wer uns bei der Überwindung dieser Probleme helfen könnte und wer aus diesen Gruppen unser Ziel bereits unterstützt.
Vor allem bei dem Problem des Asyls für Kriegsdienstverweigerer könnten die Politiker helfen. Ein wichtiger Schritt, bei dem sie helfen können, ist die Änderung der Gesetze, damit Kriegsdienstverweigerer aus Belarus Asyl bekommen können.
Der letzte Punkt war dann die Überlegung, wie man die Menschen, die uns noch nicht unterstützen, dazu bringen kann, uns zu unterstützen. Der erste Schritt ist, das Bewusstsein für das Thema in Ländern wie Deutschland zu erhöhen. Hierfür könnte mehr Medienpräsenz für das Thema geschaffen werden.
Drei Aspekte schienen uns am Ende am wichtigsten zu sein. Sie passen zwar nicht wirklich in unsere Kampagnenplanung, aber wir wollen sie nicht vorenthalten:
Geburtstag und Verabschiedung
Zum Abschluss des Tages feierten wir den Geburtstag von Vitali, einem der Kriegsdienstverweigerer in Unser Haus, mit einem Grillfest.
Unser Haus bedankte sich ebenfalls für unseren Besuch und überreichte uns Medaillen mit der Aufschrift „Unser Haus, unsere Partner“.