Sehr ähnliche Meldungen kommen aus verschiedenen Regionen von Belarus. Insbesondere werden junge Männer zu den Melde- und Einberufungsämtern gerufen, wo alle Daten überprüft und die künftigen Wehrpflichtigen befragt werden. Anschließend wird ein Mobilisierungsbefehl direkt in den Militärausweis eingeklebt, auf dem sowohl die militärische Spezialisierung des Soldaten als auch das neue Datum seines Erscheinens im Einberufungsamt angegeben sind.

Ein solcher Mobilmachungsbefehl wird jedoch nicht an alle Wehrpflichtigen geklebt. Es ist zwar bekannt, dass das Verteidigungsministerium von Belarus zuvor eine sehr große Anzahl ähnlicher spezifischer roter Vordrucke in einigen Druckereien bestellt hatte.

Dies bestätigt offenbar die in Belarus aufgekommenen Gerüchte, dass die Einberufungsstellen nicht einfach nur Wehrpflichtige überprüfen. Dort werden Männer mit militärischen Berufen ausgewählt, an denen es in der russischen Armee mangelt.

Dem ukrainischen Geheimdienst liegen seit langem Informationen vor, wonach Russland in Belarus Truppen zusammenzieht, um die Ukraine nach dem Jahreswechsel erneut von dort aus anzugreifen. Mit anderen Worten, es ist wahrscheinlich, dass die russischen Einheiten, die sich jetzt in Belarus befinden, mit den fehlenden militärischen Spezialkräften aus den Reihen der Belarusen besetzt werden, um sie im Falle einer möglichen Offensive mit russischen Truppen in die Ukraine zu werfen.