Am 15. Mai fand in Vilnius eine Aktion zur Unterstützung der belarusischen Kriegsdienstverweigerer und Deserteure statt.

Es ist erwähnenswert, dass das vollständig kontrollierte Parlament unter Lukaschenko am 21. Februar 2023 die Todesstrafe für „Staatsverrat“ von Militärangehörigen eingeführt hat, wozu auch die Desertion mit anschließender Ausreise ins Ausland gehört (Deserteure können nicht in Belarus bleiben, da sie schnell gefunden und verhaftet werden würden). Für die Unterstützung von Deserteuren bei ihrer Flucht wurde die strafrechtliche Verantwortung eingeführt. Gegenwärtig werden diejenigen, die Deserteuren helfen, mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft. Auch die Verweigerung des Dienstes in der Armee wird strafrechtlich verfolgt, was jedoch nicht dazu führt, dass die Zahl der Wehrdienstwilligen steigt.

Deshalb versammelten sich am 15. Mai Belarusen in der Nähe der belarusischen Botschaft in Vilnius zur Kundgebung „Sag NEIN zum Krieg“ als Zeichen der Solidarität mit den belarusischen Kriegsdienstverweigerern, die sich weigern, in der Armee zu dienen und auf Putins Seite am Krieg in der Ukraine teilzunehmen.

Die versammelten Teilnehmer stellten insbesondere die folgenden Forderungen auf:

  1. Anerkennung von Belarus als von Russland seit dem 20. Februar 2022 besetzt.
  2. Offene humanitäre Korridore:
    a. Gewährung von humanitären Visa und politischem Asyl für Männer, die vor der Einberufung zum Militär fliehen.
    b. Gewährung von humanitären Visa und politischem Asyl für Opfer politischer Unterdrückung.

Dies ist bereits die zweite Aktion in Vilnius, die erste fand am 20. Februar 2023 statt, dem Jahrestag der Besetzung von Belarus durch Russland.