Das Ende des Mittwochs, 23. August 2023, war von einem lautstarken Ereignis geprägt. Die Luftverteidigungskräfte der Russischen Föderation schossen mit zwei gezielten Schüssen ein Geschäftsflugzeug mit den PMC-„Wagner“-Rädelsführern JYevgeny Prigozhin und Dmitry Utkin an Bord ab. Sie starben.

Es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen Wladimir Putin und Aljaksandr Lukaschenka: ihre pathologische Rachsucht. Genau zwei Monate sind seit der berüchtigten „Meuterei von Prigozhin“ vergangen, seinem skandalösen Marsch auf Moskau, der alle russischen Vollstrecker in Angst und Schrecken versetzte. Dann traf sich Prigoschin mit Putin, und es sah so aus, als hätten sie Frieden geschlossen und sich auf das weitere Vorgehen geeinigt. Aljaksandr Lukaschenka seinerseits erklärte sich bereit, den PMC „Wagner“ in Belarus zu akzeptieren und gab ihm Sicherheitsgarantien.

Alle, die Prigozhin kannten, sprechen von ihm als von einem grausamen und skrupellosen, aber sehr klugen Mann. Umso merkwürdiger ist es, dass er Putin und Lukaschenka glaubte, wo doch bekannt ist, dass sie ihr Wort nicht halten.

Wir wissen, dass der Kreml eine schmerzhafte Liebe zur Symbolik hat. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Flugzeug mit Prigozhin und Utkin auf den Tag genau zwei Monate nach den Ereignissen der „Meuterei“ abgeschossen wurde. Im Nachhinein können wir sagen, dass das Überraschendste ist, dass Prigozhin so lange ungestraft davonkam. Nur wenige können glauben, dass es sich tatsächlich um einen Unfall handelte. Einen Tag vor seinem Tod sah es so aus, als ob Prigozhin an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte und eine Videobotschaft aus Afrika veröffentlichte. Dennoch gab es für den einst mächtigen Anführer der Söldner keinen Weg zurück.

Wir haben keinen Grund, um Prigozhin und Utkin zu trauern oder Mitleid mit ihnen zu haben: Sie haben bekommen, was sie verdient haben. Ihr Tod hat jedoch einmal mehr gezeigt: Es ist dumm, mit Lukaschenka oder Putin über persönliche oder politische Garantien zu verhandeln und Vereinbarungen zu treffen. Hinter beiden liegt eine lange, blutige Spur von Täuschung und Verrat.

In diesem Moment treffen Meldungen ein, dass die PMC-„Wagner“-Söldner ihr Lager in Belarus räumen und sich auf die Abreise vorbereiten. Ich hoffe wirklich, dass das wahr ist. Wenn ja, wird das belarusische Land ein wenig sauberer werden.

Olga Karach

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