Der Tod von Alexej Nawalny in einem russischen Gefängnis ist zwar der anschaulichste, aber dennoch die tragische Fortsetzung einer düsteren Geschichte

Freunde, Genossen, Menschen, die an die Gerechtigkeit glauben!

Wir versammeln uns heute mit schwerem Herzen und erhobenen Stimmen, nicht nur für Alexej Nawalny, sondern für alle, die hinter den Mauern der Ungerechtigkeit zum Schweigen gebracht werden. Sein Tod in einem russischen Gefängnis ist zwar der prominenteste, aber auch die tragische Fortsetzung einer düsteren Geschichte. Von Belarus bis Russland wird das Echo des Leidens hinter Gittern immer lauter, doch von denen, die die Augen verschließen, ungehört.

Nawalnys Stimme mag verstummt sein, aber sein Kampf für die Freiheit hallt noch immer nach. Denken Sie daran, dass sein Name nicht der erste ist, der leise ausgesprochen wird. Erinnern Sie sich an die zahllosen anderen, die der Unmenschlichkeit dieser Regime zum Opfer fielen und deren Geschichten im Dunkeln liegen. Erinnern Sie sich an die, die noch immer gefangen sind, deren Flehen vom Schweigen übertönt wird und deren Schicksal unbekannt ist.

Sie werden in Isolationshaft gehalten und des grundlegendsten Menschenrechts beraubt: Kontakt aufzunehmen, zu schreien und gehört zu werden. Dies ist nicht einfach eine Inhaftierung, es ist Folter, eine vorsätzliche Zufügung von physischem und psychischem Leid. Das ist Mord, langsam und qualvoll, verborgen vor den Augen der Welt.

Aber wir weigern uns, wegzuschauen! Wir weigern uns, ihre Namen in Vergessenheit geraten zu lassen! Ihre Geschichten werden zu unserem Schlachtruf, ihr Leid zu unserem Aufruf zum Handeln. Wir werden uns nicht mitschuldig machen an dieser stummen Gräueltat!

Lasst unsere Stimmen für Nawalny, für die Namenlosen, für die Vergessenen erklingen. Lasst sie über die Grenzen hinweg widerhallen und fordert Maßnahmen, Rechenschaft und Gerechtigkeit! Wir rufen die internationale Gemeinschaft dazu auf:

– Fordern Sie eine unabhängige Untersuchung des Todes von Navalny und aller Todesfälle in Gefängnissen in Russland und Belarus.

– Beendigung der Praxis der Isolationshaft und Sicherstellung, dass alle Inhaftierten Zugang zu einem Rechtsbeistand und zur Kommunikation mit ihren Familien haben.

– Verhängung gezielter Sanktionen gegen die für Menschenrechtsverletzungen Verantwortlichen und deren Rechenschaftspflicht.

– Bereitstellung von humanitärer Hilfe zur Unterstützung der Familien der Opfer und der noch inhaftierten Personen.

Wir können die Verlorenen nicht zurückbringen, aber wir können ihr Opfer ehren, indem wir für eine Welt kämpfen, in der solche Ungerechtigkeiten nie wieder vorkommen. Dabei geht es nicht nur um Russland oder Belarus, sondern um unsere gemeinsame Menschlichkeit, um das Grundrecht auf Freiheit und Würde.

Dieser Tag soll ein Wendepunkt sein. Lassen Sie das Gedenken an Nawalny und alle Opfer unsere Empörung, unsere Entschlossenheit und unser unerschütterliches Engagement für den Aufbau einer Welt beflügeln, in der Freiheit nicht nur für einige, sondern für alle gilt.

Ich danke Ihnen. Gemeinsam werden wir nicht ruhen, bis die Gerechtigkeit siegt!