Am 2. August 2023 wurde der belarusische Kriegsdienstverweigerer Ivan Strashkevich von Litauen nach Polen abgeschoben, weil Litauen ihn aufgrund seines früheren Militärdienstes bei der belarusischen Grenzpatrouille als Bedrohung für seine nationale Sicherheit eingestuft hatte.

Ivan Strashkevich hat eine gültige polnische Aufenthaltsgenehmigung und ist polnischer Herkunft, außerdem ist er litauischer Herkunft, da seine Mutter litauische Staatsbürgerin war.

Ivan wurde von der litauischen Migrationsbehörde festgenommen und verbrachte anderthalb Monate in dem litauischen Flüchtlingslager in Pabradė in Haft.

Um seinen „Aufenthalt“ dort noch „angenehmer“ zu gestalten, wurde sein Mobiltelefon beschlagnahmt und er wurde aller Kommunikationsmittel beraubt. Während seiner Inhaftierung im Flüchtlingslager schrieb Ivan etwa 70 Beschwerden und Appelle an die Behörden über die Bedingungen seiner Inhaftierung und die Situation, in die er geraten war. Er erhielt keine schriftliche Antwort auf eine seiner Beschwerden.

Polen erklärte sich bereit, Iwan zurückzunehmen; derzeit steht er unter polnischem Schutz und ist ein freier Mann.

Ivans persönliche Gegenstände und sein Auto sind in Vilnius geblieben, da das Migrationsamt sich geweigert hat, sie Ivan zurückzugeben und für Bedingungen zu sorgen, unter denen er sein Eigentum erhalten könnte.

Wir gratulieren Ivan von ganzem Herzen zu seiner Befreiung und danken allen, die an seiner Befreiung mitgewirkt, Briefe geschrieben, ihn unterstützt und sich um ihn gesorgt haben.

Wir möchten jedoch auch daran erinnern, dass unser Kampf noch nicht zu Ende ist: Wir müssen die Unrechtmäßigkeit von Ivans Festnahme beweisen und ihm sein Auto und seine persönlichen Gegenstände zurückgeben.

Eineinhalb Monate wurden dem jungen Mann aus dem Leben gerissen, einfach so, ohne jeden Grund oder triftige Begründung.

Belarusen sollten nicht so behandelt werden!

Deshalb wünschen wir Ivan viel Energie, Kraft und Geduld, um das Begonnene erfolgreich zu Ende zu führen und Gerechtigkeit zu erreichen.